Glauben (er)leben
GLAUBEN & LEBENSBEGLEITUNG
in Gottesdiensten und Seelsorgeangeboten
Für Ihre Persönliche Spiritualität
Anregungen & Impulse
Hier finden Sie Anregungen und Impulse aus dem Pastoralen Raum, dem Bistum Trier
sowie hilfreiche Links zu externen Angeboten.
WOCHENIMPULS
Jede Woche schreiben Seelsorger:innen aus dem Pastoralen Raum Koblenz im Lokalteil der Rheinzeitung und im LokalAnzeiger einen Kurztext. Die Texte, die uns von den Verfasser:innen zur Verfügung gestellt werden, sind hier veröffentlicht. Lassen Sie Ihre Gedanken anstossen und den Glauben mit dem Alltag verbinden.
Herbst - Gedanken zwischen Abschied und Neubeginn
Roman Kalter, Gemeinderefernt
13.10.2025
Wenn ich in diesen Tagen morgens aus dem Fenster schaue, dann sehe ich oft den Nebel, der sich im Moseltal festgesetzt hat. Richtig hell wird es in dieser Jahreszeit erst später. Herbst halt. Es ist eine Zeit zwischen Abschied und Neubeginn. Die Vergänglichkeit allen Lebens wird in der Natur sichtbar. Aber - das Vergängliche beinhaltet immer wieder auch schon neues Leben. Denken wir nur mal an das nächste Frühjahr. Abschied und Neubeginn, beides gehört zum Leben, auch in menschlichen Beziehungen. Menschen begegnen einander, gehen ein Stück des Lebensweges gemeinsam, prägen und verändern sich gegenseitig. Doch kaum eine Beziehung bleibt für immer gleich. Es kommen Momente, in denen man sich verabschieden muss – sei es durch Umstände, Entscheidungen oder den Lauf der Zeit. Die letzten Tage in einem vertrauten Zuhause, die letzte Woche eines gemeinsamen Projekts, die letzten Male, in denen man sich sieht, bevor man getrennte Wege geht – all diese Übergänge fordern heraus. Sie laden ein, bewusst zu leben, präsent zu sein, das „Jetzt“ zu würdigen. Der Herbst ist also mehr als nur eine Jahreszeit. Er ist auch ein Bild für Lebensphasen, in denen wir spüren: Etwas geht zu Ende, aber noch ist es nicht ganz vorbei. Diese Erkenntnis muss nicht düster sein. Im Gegenteil: Sie kann dazu führen, dass wir tiefer lieben, bewusster leben und vielleicht dann dankbarer loslassen können. Vielleicht liegt gerade darin das Geheimnis des Lebens: Dass wir nicht alles festhalten müssen. Dass wir inmitten von Abschieden auf neue Anfänge hoffen dürfen. Und dass wir wissen: Das Ende ist nicht das Ende. Es ist der Anfang von etwas Neuem.