Glauben (er)leben
GLAUBEN & LEBENSBEGLEITUNG
in Gottesdiensten und Seelsorgeangeboten
Für Ihre Persönliche Spiritualität
Anregungen & Impulse
Hier finden Sie Anregungen und Impulse aus dem Pastoralen Raum, dem Bistum Trier
sowie hilfreiche Links zu externen Angeboten.
WOCHENIMPULS
Jede Woche schreiben Seelsorger:innen aus dem Pastoralen Raum Koblenz im Lokalteil der Rheinzeitung und im LokalAnzeiger einen Kurztext. Die Texte, die uns von den Verfasser:innen zur Verfügung gestellt werden, sind hier veröffentlicht. Lassen Sie Ihre Gedanken anstossen und den Glauben mit dem Alltag verbinden.
Advent - anstiftung zur Menschlichkeit
Matthias Olzem, Pastoralreferent
30. November 2025
Ich merke, es nervt mich zunehmend. In den Nachrichten jagt eine schlechte Nachricht die andere. Wenn etwas heute noch auf einem guten Weg ist, scheint es am nächsten Tag schon wieder bergab zu gehen.
Was ich besonders schlimm finde. Wenn jemand öffentlich eine gute Idee äußert, wird sie in kürzester Zeit wieder von fünf anderen zerredet, ohne einen eigenen positiv weiterführenden Gedanken beizusteuern.
In Methoden, die Kreativität fördern, gehört es zu den wichtigsten Regeln, erst einmal unsere Scheren im Kopf abzuschalten, die uns im Denken lähmen: „Das kann nie funktionieren.“ Wie soll das bezahlt werden?“ „Dafür gibt es keine Leute.“ „Das Leben ist doch kein Ponyhof.“ Jede auch noch so aberwitzige Idee wird gewürdigt und abgeklopft nach dem, was an wirklich Gutem dahintersteht. Und erst dann wird die Frage gestellt: „Was davon kann realistisch umgesetzt werden?“. Dabei geht es immer darum, möglichst viel von dem dahintersteckenden Guten beizubehalten.
Was ist gut? Da gehen leider die Meinungen oft sehr auseinander. An diesem Wochenende beginnt der Advent, die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Ich finde das, was wir an Weihnachten feiern, ist eine hilfreiche Richtschnur, die wir an Ideen anlegen können: Gott wird Mensch und stiftet uns zur Menschlichkeit an.
Aus ihrer Erfahrung als Holocaust-Überlebende bringt Margot Friedländer für mich genau das auf den Punkt: „Seid Menschen“ – also, messt alles, was ihr sagt und tut, daran, ob es Menschlichkeit sichert und fördert.
In diesem Sinne seien wir sensibel für menschliches, kämpferisch gegen unmenschliches und misstrauisch gegenüber allen, die gute Ansätze im Keim ersticken und selbst nichts zum Guten beitragen.