Glauben (er)leben
GLAUBEN & LEBENSBEGLEITUNG
in Gottesdiensten und Seelsorgeangeboten
Für Ihre Persönliche Spiritualität
Anregungen & Impulse
Hier finden Sie Anregungen und Impulse aus dem Pastoralen Raum, dem Bistum Trier
sowie hilfreiche Links zu externen Angeboten.
WOCHENIMPULS
Jede Woche schreiben Seelsorger:innen aus dem Pastoralen Raum Koblenz im Lokalteil der Rheinzeitung und im LokalAnzeiger einen Kurztext. Die Texte, die uns von den Verfasser:innen zur Verfügung gestellt werden, sind hier veröffentlicht. Lassen Sie Ihre Gedanken anstossen und den Glauben mit dem Alltag verbinden.
Ein Konzert für die Demokratie?
Monika Kilian, Pastorale Mitarbeiterin
Wenn ich diesen Begriff im Internet eingebe, dann werden mir Orte mit Veranstaltungen mit diesem oder ähnlichen Titeln angezeigt: in Rheinbach, Bonn, Leipzig, Mainz, Remscheid … - und demnächst auch in Koblenz. In der Pressemeldung für das Koblenzer „Konzert für Demokratie und Toleranz“ am 26. Januar 2025 in der Citykirche heißt es: „Die Künstlerinnen und Künstler möchten mit diesem Konzert die Wertschätzung unserer demokratischen Gesellschaft und ihrer Errungenschaften zum Ausdruck bringen.“
Mich hat diese Idee neugierig gemacht. Wie kommt jemand darauf, ein „Konzert für die Demokratie“ zu planen? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Wenn ich nachforsche, was das Wort „Konzert“ von seiner Herkunft her meint oder woraus es sich ableitet, dann finden sich zwei vermeintlich gegensätzliche Bedeutungen: im Lateinischen meint „concertare“ zunächst „wettstreiten, kämpfen, disputieren“; während „concertare“ im Italienischen neben „einstudieren“ auch schon so etwas wie „abstimmen, verabreden“ bedeutet. Ein Gegensatz? Oder zwei Seiten einer Medaille?
Mir scheint, beide Haltungen sind sowohl für das musikalische als auch für das gesellschaftliche Zusammen-Wirken gut: es gilt, die eigene Stimme einzubringen, sie ins Spiel zu bringen und dabei für die Sache konstruktiv miteinander zu wetteifern; und es gilt einander wahrzunehmen, zuzuhören und schließlich gemeinsam das „Gesamtkunstwerk“ zu gestalten.
Eine Gesellschaft, die niemanden von der Teilhabe ausschließt und die am Gemeinwohl Aller orientiert ist, braucht beides: das „konzertante“ Ringen ebenso wie das Zusammenführen. Und das alles auf der Grundlage der Allgemeinen Menschenrechte und der demokratischen Grundordnung. Das klingt für mich wirklich nach einem wunderbaren „Konzert für die Demokratie“ – nicht nur als einmaliges Event in einer Kirche, sondern als Programm für unser Menschsein!